- Woran erkenne ich Erkrankungen der Zähne und des Zahnfleisches bei meinem Tier?
Die ersten Anzeichen:
– Zunehmend übel riechender Atem: Bakterien in der Mundhöhle zersetzen die Nahrung, dabei entstehen Schwefelverbindungen, die den Fäulnisgeruch verursachen
– Übermäßiger Speichelfluss
– Schwierigkeiten bei der Nahrungsaufnahme: Entzündetes Zahnfleisch und empfindliche Zähne verursachen Schmerzen beim Kauen. Obwohl das Tier fressen will, verweigert es die Futteraufnahme oder es kaut einseitig
- Kann es bereits bei jungen Tieren zu Zahnerkrankungen kommen?
Die Antwort ist ja. Milchzähne können nicht rechtzeitig ausfallen, diese müssen dann rechtzeitig vom Tierarzt gezogen werden. Ein nicht ausgefallener Milchzahn stört nämlich nicht nur den Durchbruch des nachfolgenden bleibenden Zahns, sondern begünstigt darüber hinaus auch die Ablagerung von Futterpartikeln und damit die Bildung von Belägen und Zahnstein. Außerdem kommen Zahnfleischentzündungen vor.
- Meine Katze frisst nichtmehr gerne und scheint Zahnschmerzen zu haben – was kann das sein?
Die bei Katzen häufigsten Erkrankungen der Maulhöhle sind Zahnfleischentzündungen und so genannte „neck lesions“ (engl. für Zahnhalsläsion), die früher irrtümlich als Karies bezeichnet wurden. Die Ursache dieser Zahnschmelzschäden ist bislang noch immer nicht genau erforscht, es scheinen jedoch Katzenschnupfenviren eine Rolle zu spielen. Zahnbeläge und Zahnstein fördern die entzündlichen Prozesse.
Erkrankungen an Zähnen und Zahnfleisch können für die Katze so schmerzhaft sein, dass sie nichtmehr fressen will. Deshalb sollten Sie vom Tierarzt behandelt werden. Zahnstein kann mit einer professionellen Zahnreinigung beseitigt werden. Von „neck lesions“ betroffene Zähne müssen gezogen werden.
- Sind Plaque und Zahnstein mit bloßem Auge zu erkennen?
In der Mundhöhle mischen sich die dort natürlicherweise vorhandenen Mikroorganismen (über 300 Bakterienarten!) mit Speichel und Futterresten und bilden einen filmartigen Belag auf den Zähnen, die so genannte Plaque, welche mit bloßem Auge nicht zu erkennen ist. Plaque kann man durch Zahnhygienemaßnahmen wie zB Zähneputzen, entsprechende Fütterung, Kauriegel oder Chlorhexidinrezepturen verringern.
Wird Plaque nicht regelmäßig entfernt, lagert sich im Speichel vorhandenes Kalzium ein und so entsteht dann Zahnstein – eine harte, braune und gut sichtbare Ablagerung an der Zahnoberfläche. Der Zahnstein muss dann vom Tierarzt entfernt werden, damit sich keine gefährlichen Entzündungen bilden.
- Was kann ich grundsätzlich zur optimalen Zahnhygiene meines Tieres tun?
– Lassen Sie die Zahngesundheit Ihres Tieres regelmäßig beim Tierarzt kontrollieren
– Gewöhnen Sie ihr Tier bereits ab dem frühesten Alter an die regelmäßige Mauluntersuchung und an Hygienemaßnahmen wie Zähneputzen oder Zahnpflegefuttermittel
– Lassen Sie Zahnstein bei Ihrem Tier entfernen, wenn es der Tierarzt empfiehlt. Je länger Sie damit warten, desto größer ist die Gefahr, dass bleibende Schäden entstehen. In letzter Konsequenz: Zahnverlust
- Was sollte ich NICHT tun?
– Übel riechenden Atem als harmlos oder normal betrachten
– Eine Zahnfleischerkrankung nach gestellter Diagnose unbeachtet lassen
– Zulassen, dass mein Hund mit Steinen spielt (Gefahr des Abschluckens und der Schädigung von Zähnen und Zahnfleisch)
- Ich habe den Verdacht, dass mein Tier Zahnprobleme hat – was soll ich tun?
Vereinbaren Sie einen Termin zur Untersuchung bei Ihrem Tierarzt. Dieser wird das weitere Vorgehen nach Erhebung des Befunds mit Ihnen besprechen.